Film: Die Kassette meiner Omi

Im April vor 25 Jahren meine Großmutter, meine Omi, gestorben; ich vermisse sie noch immer sehr. Viel Materielles hat Omi nicht hinterlassen; zuletzt lebte sie von einer mageren Rente in einer kaum 30 Quadratmeter großen Wohnung in der Leipziger Innenstadt. Kürzlich ist mir eine verschlossene Metallkassette aus ihrem Nachlass in die Hände gefallen. Der Schlüssel war verschwunden. Die Kassette habe ich aufgebrochen und ihren Inhalt, der einen kleinen Ausschnitt aus Omis Leben zeigt, in diesem Film dokumentiert. Jaco Pastorius spielt die Musik dazu.

Die Anfänge der Massenfotografie: Carte de visite

Die Anfänge der Massenfotografie: André Adolphe-Eugène Disdéri ließ sich 1854 in Paris ein Verfahren patentieren, bei dem Papierabzüge auf Visitenkarten aus Karton geklebt werden. Außerdem nutzte Disdéri eine Technik, bei dem größere Kollodium-Nassplatten als Negativ mit einer mehrlinsigen Kamera belichtet werden. Dies ermöglichte es, fotografische Porträts preiswerter anzubieten und die Fotografie damit auch weniger betuchten Kreisen zugänglich zu machen.

Im Jahr 1859 besuchte Napoleon III. mit seiner Familie Disdéris Atelier am Boulevard des Italiens, um sich von ihm porträtieren zu lassen. Abzüge des Fotos machten schnell die Runde; daraufhin wollten alle eine sogenannte Carte de visite. Binnen Monaten wurden auch England, Deutschland und die USA von dem CDV-Fieber erfasst, das bis Ende des 19. Jahrhunderts anhalten sollte.

Dieses gut erhaltene Foto unten konnte ich bei einer ebay-Auktion ersteigern. Es zeigt eine Pariser Dame, aufgenommen von Disdéri im April 1860.

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