In einem Karton, fein säuberlich in nummerierte Fototaschen abgelegt, lagerten über Jahrzehnte vergessene Negative von insgesamt rund 5.500 Fotografien. Es sind Bilder einer Zeit, in der die Kollektivierung der DDR-Landwirtschaft noch jung war. Erst 1962 hatte SED- und Staatschef Walter Ulbricht die „Vollkollektivierung“ verkündet, bei der zuvor selbstständige Bauern nicht immer freiwillig in Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG) eingetreten waren.

Diese Fotos zeigen das Leben in den 1960er- und 1970er-Jahren: Es wurde hart gearbeitet – auf dem Feld, im Gewächshaus und auch auf der Schulbank – aber auch hart gefeiert. Es wurden Familien gegründet, Reisen unternommen und Familienmitglieder begraben. Alles protokolliert von einem jungen Mann, der mit seiner Familie in einer kleinstädtischen Umgebung lebte, die uns heute fremd und befremdlich erscheint.

Der Fotograf – Mitarbeiter einer LPG in Thüringen – ist namentlich nicht bekannt. Sein fotografisches Erbe soll kontinuierlich aufgeschlossen und herausgegeben werden.

 

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